Açai, Matcha, Goji, Chia, Maca, Acerola, Moringa, Physalis, Spirulina, Baobab – klingt alles im wahrsten Wortsinn „super“ und soll mindestens genauso gesund sein. Und tatsächlich enthalten als Superfoods vermarktete Lebensmittel oft ordentlich viele Vitamine und Mineralstoffe, Ballaststoffe, gesunde Fette und reichlich Eiweiß. Aber auch heimisches Superfood gibt es in Hülle und Fülle. Dieses ist oft preiswerter, besitzt eine bessere CO2-Bilanzwegen kurzer Transportwege und steht den exotischen Verwandten in puncto Vitaminen und Mineralstoffen in nichts nach. Heimisches Superfood: lecker, gesund, nachhaltig. Gehen Sie in den Hollender-Märkten auf Entdeckungstour und lassen Sie sich von Sauerkraut, Rote Beete, Walnuss, Aronia und Co neu inspirieren!
Sauerkraut – viel mehr als „nur“ Weißkohl!
Frisch gepresster Weißkohlsaft wird als Hausmittel bei übersäuertem Magen empfohlen. Wer regelmäßig ein kleines Gläschen Sauerkrautsaft trinkt, bringt damit seine Verdauung in Schwung und beugt Darmkrebs vor. Zudem soll der Verzehr von Weißkohl cholesterinsenkend und entwässernd wirken. Kohlblätter, die mit dem Nudelholz mürbe gemacht worden sind, sollen hartnäckige Entzündungen aus dem Körper ziehen, zum Beispiel als Brustwickel bei Husten oder Halswickel bei Halsentzündungen.
Dass die Seeleute des 18. und 19. Jahrhunderts sich mit Sauerkraut vor dem gefürchteten Skorbut schützten, ist übrigens kein Seemansgarn, sondern eine Tatsache. Der gegorene Kohl enthält nämlich so viel Vitamin C, das er notfalls sogar Obst ersetzen kann. Das macht Sauerkraut gesund.
Was gesundheitsbewusste Genießer heutzutage ebenfalls freut, sind die reichlich enthaltenen Ballaststoffe. Zusammen mit der natürlichen Milchsäure sind sie nämlich ein echter Wohltäter für die Verdauung. Und mit nur rund 25 Kalorien und 0 Gramm Fett tut es unserer Linie zudem ausgesprochen gut.
Eine optische und kulinarische Bereicherung: Die Rote Bete!
Rote Bete ist in vielerlei Hinsicht ein fast unbezahlbares Lebensmittel und ebenso ein heimisches Superfood. Sie lässt sich auch in ungünstigen Lagen leicht kultivieren, erhebt keine besonderen Ansprüche an den Boden und kann völlig problemlos über die Wintermonate hinweg gelagert werden. Außerdem bereichert sie mit ihrem köstlich butterzarten Geschmack in Form feuerroter Vitalstoffkugeln jede Mahlzeit sowohl optisch als auch kulinarisch – von ihrem gesundheitlichen Wert ganz zu schweigen.
Rote Bete ist reich an Betain, einem sekundären Pflanzenstoff, der die Funktion der Leberzellen stimuliert, die Gallenblase kräftigt und dabei hilft, die Gallengänge gesund und frei zu halten. Überdies wirkt sie regulierend auf den Blutdruck und gilt auch als „Stimmungsaufheller“, da das enthaltene Betain den Spiegel unseres Glückshormons Serotonin erhöhen kann.
Walnüsse statt Avocado!
Avocados werden wegen ihres hohen Gehalts an ungesättigten Fettsäuren als Superfood angepriesen. Ungesättigte Fettsäuren können das Herz-Kreislaufsystem positiv beeinflussen und so zum Beispiel das Herzinfarkt-Risiko senken. Wer allerdings denkt, die wertvollen Fette sind nur in exotischen Superfoods wie Avocado enthalten, liegt falsch.
Walnüsse haben einen höheren Gehalt an der einfach ungesättigten Fettsäure Ölsäure sowie an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Hinzu kommt, dass Walnüsse sehr gut in Deutschland wachsen können und lange lagerfähig sind. Das macht die heimischen Nüsse zu einer wertvollen Alternative zu Avocado.
Aronia – die Gesundheitsbeere
Die blauschwarzen Beeren der Aronia (Apfelbeere) gelten als ausgemachte Gesundheitsbeeren. Sie wirken antioxidativ, entzündungshemmend und cholesterinsenkend. Aronia enthält sehr viele Vitaminen und Mineralstoffe. So stärkt ein hoher Gehalt an Folsäure, Vitamin K und Vitamin C das Immunsystem und die Abwehrkräfte.
Vitamin C benötigt der Körper außerdem zum Aufbau von Bindegewebe. Eine ausreichende Versorgung mit Folsäure ist vor allem für Schwangere wichtig, um Missbildungen beim Ungeborenen vorzubeugen. Auch Betacarotin (Provitamin A) und B‑Vitamine (B1, B2, B3, B5, B6) gehören zum Repertoire der Aroniabeere.
Darauf einen Pilz! Zum Wohl sein!
Viele schätzen Pilze als kulinarische Köstlichkeit. Nebenbei tragen die „Schwammerl“ zu einer gesunden Ernährung bei. Pilze enthalten Kalzium, Magnesium und andere Mineralstoffe sowie Spurenelemente – etwa Mangan, Zink und Selen. Daneben beinhalten sie Vitamine, vor allem solche aus der B‑Gruppe. Manche Pilze enthalten auch Vitamin C und sogar Vitamin D, das wir sonst nur durch die Sonne aufnehmen. Pilze sind zudem reich an essenziellen Aminosäuren, den Bausteinen der Eiweiße.
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